Der Künstler Florian Hecker (geb. 1975) lebt und arbeitet in Kissing, Wien und Edinburgh. In einer Soundperformance im Rahmen der Ausstellung „Mark Leckey: As If“ im Haus der Kunst stellt er zwei seiner „elektroakustischen Soundpieces“ vor: „3 Channel Chronics“ (2010) und „Hecker Leckey Sound Voice Chimera“ (2011).
Die vollständig synthetische Arbeit „3 Channel Chronics“ öffnet eine Grauzone zwischen musikalischer Psychologie und Psychoakustik. „Hecker Leckey Sound Voice Chimera“ hingegen besteht aus einem Sound-Stimme-Amalgam: darin verwendet Hecker Strukturen und Töne der „3 Channel Chronics“ und kombinierte sie mit dem Monolog aus Mark Leckeys „GreenScreenRefrigeratorAction“ (2010). Diese zerlegte er mittels eines Computerprogramms in einzelne Bestandteile und fügte sie, reformuliert, wieder zusammen. Diesen Vorgang bezeichnet er als „Chimärisieren“ und meint damit „Qualitäten von einem Sound zum anderen austauschen“. Unterschiedliche akustische Ereignisse rufen Erinnerungen und Assoziationen in raumgreifender und unvorhersehbarer Intensität hervor. Ton und Raum müssen erst wieder mit den eigenen Seh- und Hörerfahrungen zusammengebracht werden. Außerdem wird die Arbeit „GreenScreenRefrigeratorAction“ in der Ausstellung gemeinsam gehört und betrachtet.
Florian Hecker studierte bis 2003 Computerlinguistik und Psycholinguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität, München und Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste, Wien. Er stellte bereits u. a. im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, im Museum of Modern Art, New York und dem MMK, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main, aus. Er brachte außerdem über 25 Tonträger heraus. 2011 traten Florian Hecker und Mark Leckey in einer gemeinsamen Performance im Rahmen der Veranstaltung der Tate Modern „Live: Push and Pull, A Two–Day Performance Event“ auf. (Pressetext Haus der Kunst)
Florian Hecker – Soundperformance
Do. 26.03.2015, 20 Uhr
Auf Kunst 