
Unter dem Titel Monochrome zeigt die Galerie Andreas Binder die dritte Ausstellung des Künstlers Yigal Ozeri im Dialog mit dem amerikanischen Künstler Eugene Lemay.
Die Ausstellung zeigt fotorealistisch gemalte monochrome Portraits einer Frau, die Yigal Ozeri aus unterschiedlichen Perspektiven fotografiert hat, sowie Eugene Lemays abstrakte Gemälde, die aus patinierten Oberflächen und gestischen Spuren bestehen.
Der erste Gedanke beim direkten Vergleich dieser beiden Künstler ist oft der eines gewollten Kontrasts. Dies wäre jedoch ein Trugschluss, da man sich nur auf die unterschiedlichen Äußerlichkeiten konzentrieren würde. In unserer heutigen Welt wird der Vergleich von mimetischer und abstrakter Darstellungsweise mehr und mehr als eine bedeutungslose didaktische Übung abgetan. Schließlich hat schon Andy Warhol in den 60er Jahren diese beiden Techniken miteinander vereint: durch das Siebdruckverfahren mit Benday Dots wurde ein photografisches Bild auf einem monochromen oder abstrakten Hintergrund reproduziert.
Obwohl die größten Gemeinsamkeiten von Lemays und Ozeris Werk in ihrer Beziehung zur Photographie zu finden sind, lässt sich nicht bestreiten, dass ihre Arbeiten auch tief im Minimalismus und der künstlichen Reproduktion der Pop Art verwurzelt sind. Gleichermaßen versuchen beide das Persönliche in diesem Kontext darzustellen. Dies wird erreicht, indem die Künstler die industrielle Ästhetik und die kommerziellen Inhalte der Minimalistischen Kunst und Pop Art in ihren Werken ad hoc unterdrücken. Lemay und Ozeri erschaffen so auf ihre Art und Weise eine poetische Ästhetik und Subjektivität. Aus diesem Grund lassen sich ihre Arbeiten konzeptuell nicht auf eine Ebene mit der Logik und Geschichte ihrer stilistischen Vorbilder reduzieren, sondern beide Künstler verwenden diese künstlerischen Strategien als eine Aufeinanderfolge von aus dem Zusammenhang gerissenen, ahistorischen Verfahren.
(Auszug Pressetext Galerie Andreas Binder)
Yigal Ozeri & Eugene Lemay „Monochrome“
Eröffnung: 12.03.2015, 19 Uhr
Ausstellung bis 30. April 2015
Öffnungszeiten: Di. – Fr. 12 – 18 Uhr | Sa. 11 – 15 Uhr