Ausstellung bis 07. Mai 2016
Jana Sterbak ist seit den 1980er Jahren für ihre konzeptuellen Objekte, Performances, Fotografien und
sprechen die Sinne des Betrachters unmittelbar an. (Pressetext Barbara Gross Galerie)
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 11 – 18:30 | Samstag 11 – 16 Uhr
Barbara Gross Galerie, Theresienstrasse 56 Hof 1, 80333 München
Für die Künstlerin, die sich intensiv mit dem Bild und der Funktion des Körpers in der Gesellschaft befasst, sind Kleidungstücke eine ideales Medium. Das hauchzarte Chemise de Nuit, von dem ein süßlich-femininer Duft ausströmt, spielt mit Geschlechteridentitäten. Erst aus der Nähe werden die männlichen Brusthaare sichtbar, die Sterbak auf den dünnen Stoff appliziert hat und brechen das Bild weiblicher Verführung. Die Arbeit Mask, 2014, erinnert an eine Burka – ein in jüngster Zeit heftig debattiertes Kleidungsstück. Im Gegensatz zur Burka, die Gesicht und Körper seiner Trägerin vollkommen verbirgt, setzen die groben Maschen von Sterbaks Maske den Körper in seiner Nacktheit dem öffentlichen Blick aus.
Die Normierung des Menschen und die Einschränkung seiner individuellen Entfaltung sind ein wiederkehrendes Thema in Sterbaks Werk. Die Fotografie Generic Man zeigt einen Mann mit einem im Nacken tätowierten Barcode und verweist auf seinen kommerzialisierten Körper. Auch die Arbeiten Measuring Tape Cones, 1979 zu spitzen Kegeln geformte Maßbänder, die als krallenartige Verlängerungen menschlicher Hände dienen, und Sisyphus Sport, 1997 ein mit ledernen Trageriemen ausgestatteten Felsbrocken, der wie ein Rucksack getragen werden kann, können im Kontext des zunehmenden Zwangs zu Selbstoptimierung der heutigen Zeit gelesen werden.