Ausstellung bis 20. Mai 2016
Wolfgang Ellenrieder, Jana Gunstheimer, Benedikt Hipp, Thomas Rentmeister und Veronika Veit
„The Haunted House“, ein in der Film- und Literaturgeschichte viel thematisierter Ort, bezeichnet ein Haus, das leer scheint und doch bewohnt ist. Es steht im Bann unsichtbarer Wesen, verschollener Seelen, einstiger Bewohner. Nur die Spuren ihres Treibens lassen auf ihre Anwesenheit schließen. Diese Orte sind also Manifestationen von Kräften, die sich unserer Kontrolle entziehen. Doch schwingt in dem englischen Begriff nicht nur Unbehagen und Spuk mit, sondern auch Verzauberung und das Versprechen nach einem Zufluchtsort. Denn „the haunt“ ist zugleich der Lieblingsort, der Ort des Heimisch-Seins; ein Platz an dem die Sehnsucht nach Ankunft und Geborgenheit Erfüllung findet.
Mit primär skulpturalen Mitteln thematisieren die ausgewählten künstlerischen Positionen eine solche Ambiguität von Orten und Räumen in der Rathausgalerie. Mit verschiedenen Mittel der Verschiebung von Raum, Zeit, Statik, Stabilität und Beständigkeit, unterwandern sie das Gewohnte und untergraben den Wunsch und die Sehnsucht nach Geborgenheit durch verschiedene Formen der Verunsicherung. Die gezeigten Arbeiten und Raumkonstrukte werden so vielleicht auch zum Spiegel einer Gesellschaft, die die Furcht vor einer möglichen Destabilisierung, durch das Festhalten am Gewohnten zu bannen sucht. (Pressetext Rathausgalerie)
Öffnungszeiten: Di. – So. 11 – 19 Uhr, Eintritt frei
Rathausgalerie, Marienplatz 8, 80331 München